Ethnographische Methoden
In: Handbuch Transformationsforschung, S. 255-264
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In: Handbuch Transformationsforschung, S. 255-264
In: Handbuch Transformationsforschung, S. 255-264
In: Lehrtexte
In: Erziehung
Ethnographische Methoden leisten für die Jugendarbeit einen wichtigen Beitrag zu Professionalisierung und Qualitätsentwicklung, weil sie am Schnittpunkt verschiedener Grundsatzfragen dieses Arbeitsfeldes ansetzen. In diesem Buch werden unterschiedliche Zugänge zu ethnographischen Methoden vorgestellt, deren Einsatz in der Jugendarbeit entscheidende Verbesserungen anzielt.
In: Tagungsband zur Wissensorganisation '09 "Wissen - Wissenschaft - Organisation", 12. Tagung der Deutschen ISKO International Society for Knowledge Organization), 19. - 21.10.2009, Bonn
Geht es um qualitiative Forschung im Internet, gelangt man schnell zu den Methoden der Ethnographie. Während in den frühen Jahren des Internets (als die "Neuen Medien" noch "neu" waren) das forschende Interesse v.a. dem Internet als einer eigenen - virtuellen - Welt 'in its own terms' galt, steht in den neueren Arbeiten der kulturelle Kontext, in dem Online-Interaktionen stattfinden und Sinn machen, im Vordergrund. Unabhängig voneinandeer wurden mehrfach auf das Internet anwendbare ethnographische Ansätze entwickelt. Die bekanntesten stammen von der britischen Soziologin Christine Hine ("Virtual Ethnography") und dem kanadischen Marketer Robert Kozinets ("Netnography"). Die Ansätze unterscheiden sich wenig in ihren Konzepten, mehr in ihren Anwendungsfeldern, die den unterschiedlichen Herkunftsfeldern ihrer Protagonisten entsprechen. Eng verbunden ist das Thema posttraditionaler Vergemeinschaftungen, die über das Internet entstehen, bzw. vorangetrieben werden. Die Teilhabe an Kommunikationsnetzwerken ermöglicht mehr und mehr deterritoriale Vergemeinschaftungen, wenn auch Vergemeinschaftung und soziale Bezüge nie ganz von räumlicher Nähe losgelöst sind. Posttraditionale Vergemeinschaftungen beruhen oft auf ästhetischen Präferenzen, einem als gemeinsam empfundenen Arbeits- und Lebensstil. Als Prototypen im Internet können Fan-Communities gelten, aber auch translokale Arbeits- und Wissensgemeinschaften. Theoretischer Bezugsrahemen ist u.a. das Konzept des Neotribalismus von Michel Maffesoli ("Le temps des tribus"). In der Marktforschung wurden einzelne Spezikationen zur Netnographie entwickelt.
In: Historische Anthropologie: Kultur, Gesellschaft, Alltag, Band 4, Heft 2, S. 193-215
ISSN: 2194-4032
In: Methoden der Politikwissenschaft: neuere qualitative und quantitative Analyseverfahren, S. 125-132
"Als ethnographische Politikforschung wird ein interpretatives Verfahren verstanden, das aus zwei ineinander verschränkten Blöcken besteht: der teilnehmenden Beobachtung (Feldarbeit) und der interpretierenden Auswertung (Textarbeit). Angewendet wird das Verfahren vor allem dann, wenn es gilt, die alltägliche Praxis politischer Prozesse zu analysieren. Während die ethnographische Methode in benachbarten Disziplinen wie der Soziologie und der Ethnologie mittlerweile als gängige Vorgehensweise bezeichnet werden kann, ist ihr Einsatz in der Politikwissenschaft bisher noch nicht in größerem Umfang etabliert. Das Potenzial der Methode wird aber mehr und mehr erkannt: Als Alternative zu einer auf Interviews und Dokumentenanalyse beruhenden Herangehensweise bietet sie die Möglichkeit, Dynamiken und Eigenheiten der politischen Entscheidungsorte und -prozesse aufzuzeigen, die von den Akteuren und Akteurinnen in Interviews und den Verfassern und Verfasserinnen von Dokumenten in der Regel nicht berücksichtigt werden. Die Ursachen dafür sind weniger in einem auf bewusste Geheimhaltung zielenden Verschweigen zu suchen als darin, dass diese Aspekte nicht als berichtenswert erachtet oder erkannt werden, weil sie für die Akteure und Akteurinnen ganz selbstverständlich zu dem politischen Alltag gehören, in dem sie sich bewegen. Durch die ethnographische Herangehensweise, in der die Prozesse vor Ort beobachtet und in Feldprotokollen aufgezeichnet werden, besteht die Möglichkeit, das politische Alltagsgeschäft aus einer zwar kenntnisreichen, aber doch von außen kommenden Perspektive zu beleuchten. Die zentralen Materialien und Ressourcen, die in der Phase der Textarbeit ausgewertet werden, sind zum einen die erstellten Feldprotokolle, zum anderen aber auch die darüber hinausgehenden, nicht verschriftlichten intensiven Eindrücke, die die Forscherin aus ihrem Feldaufenthalt mitbringt. Die folgende Darstellung der ethnographischen Politikforschung konzentriert sich auf die Phase der Auswertung, also die Textarbeit. Der ethnographische Forschungsprozess zeichnet sich jedoch durch eine starke inhaltliche und zeitliche Verschränkung von Erhebung und Interpretation - von Feldarbeit und Textarbeit - aus, beide Phasen laufen über weite Strecken integriert ab. Daher fließen in die Beschreibung der Textarbeit verschiedentlich Erläuterungen ein, die dieser Verschränkung Rechnung tragen und auf Elemente der Feldarbeit eingehen." (Autorenreferat)
Die Studie untersucht mit ethnographischen Methoden die pädagogischen Praktiken in acht Familien und entwickelt ein Kategoriensystem zur differenzierten Beschreibung der Familie als pädagogisches Feld. Die Familie ist bis zum Eintritt in das Bildungssystem (und häufig noch darüber hinaus) der wichtigste Ort, an dem Kinder Berührung mit den kulturellen Lebensformen der Erwachsenen bekommen. In der Auseinandersetzung mit der ihnen in und durch die Familie präsentierten Kultur entwickeln Kinder ihren ersten Zugang zu ihrer gesellschaftlichen Umgebung. Über die intentionalen Erziehungshandlungen hinaus prägt das Interaktions- und Kommunikationsgeschehen zwischen den Familienmitgliedern insgesamt den Erfahrungsraum der Familie als ein pädagogisches Feld. Die vorgelegte Studie untersucht mit ethnographischen Methoden die pädagogischen Praktiken in acht Familien und entwickelt ein Kategoriensystem zur differenzierten Beschreibung unterschiedlicher Familienrealitäten. Hans-Rüdiger Müller, Jg. 1952, Dr. disc. pol., ist Professor für Allgemeine Pädagogik im Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück.
In: EthnoScripts: Zeitschrift für aktuelle ethnologische Studien, Band 17, Heft 1, S. 168-185
In the field of contemporary urban research, there is a growing realization that urban configurations, collective imaginations as well as complex networks of power cannot be examined and interpreted adequately by applying only classical methods of social science. This text looks at different kinds of knowledge production within the research and exhibition project Global Prayers focusing on processes of research, the invention of methods, the collection and analysis of data, and their translation into formats for presentation. In the context of theoretical concepts on the role of ethnographic and artistic research, examples from the Global Prayers project are re-viewed to analyze several methodological procedures, such as multi-sited ethnography, sound recordings, enactments, and interventions as promising challenges for inventive urban research.
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 93, Heft 1, S. 10-16
ISSN: 0012-0731
In: Zeitschrift für qualitative Forschung: ZQF, Band 24, Heft 2, S. 292-308
ISSN: 2196-2146
Reflexivität gilt in der qualitativen und vor allem in der ethnographischen Forschung als ein Anspruch und eine Anforderung an die Forschenden, die jeweiligen Prozesse von Erkenntnis in ihren Entstehungsbedingungen kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen. Dabei wurde insbesondere die Ethnographie einer Methodendiskussion unterzogen, so dass spätestens seit der Writing-Culture-Debatte Ethnograph*innen Prozesse von Erkenntnis und die eigene Positionierung zum Gegenstand reflexiver Auseinandersetzungen machen, einhergehend mit Suchbewegungen nach neuen Formen des Schreibens und der Ergebnispräsentation. Der Beitrag setzt an dem Anspruch von Reflexion an und stellt den Ansatz der Ethnographischen Collage als Auswertungs- und Darstellungsstrategie vor. Die Standortgebundenheit als Forschende*r, Verständnisse sowie Verhältnisse von Theorie und Empirie, die Verbindung von Daten im Analyseprozess sowie die möglichen Formen der Darstellung von Forschungsergebnissen sind einige der zentralen Aspekte, welche reflexiv in den Forschungs- nund Erkenntnisprozess einbezogen werden. Ziel der Ethnographischen Collage ist es, durch Beschreibung und Darstellung Re-Analysen zu ermöglichen und damit Wissenschaft zugleich in ihrer Konstruktionslogik zugänglich zu machen. Eine Ethnographische Collage versteht sich als Auswertungs- und Darstellungsstrategie, die am Anspruch von Reflexivität als Beobachtung und Beschreibung von Infrastrukturen des Forschens ansetzt und sich dabei an einem kontextanalytischen Vorgehen orientiert.
In: Soziale Welt, Band 43, Heft 3, S. 331-350
Zum ethnographischen Forschungsprozeß gehört nicht nur die Datensammlung und -analyse, sondern auch die Erstellung eines Forschungsberichts. Qualitativ vorgehende Forscher arbeiten nicht-standardisiert und sind daher grundsätzlich nicht im Stande, Daten und Ergebnisse zu dokumentieren. Es gibt daher keine Möglichkeit, die Resultate ethnographischer Forschung auf fiktive externe Validitäts- und Reliabilitätsstandards zu beziehen, die den Leser von der Qualität der Datenanalyse überzeugen sollen. Mit diesem Problem werden alle Feldforscher konfrontiert, die Daten vermittels hermeneutischer Vorgehensweisen analysieren, da ein solches Vorgehen explizit auf die nicht dokumentierbare Fähigkeit zur Dateninterpretation setzt. Der Verfasser setzt sich mit grundlegenden Problemen bei der Erstellung ethnographischer Forschungsberichte auseinander und erörtert entsprechende Lösungsvorschläge. (ICEÜbers)
In: Springer eBook Collection
Inhalte im Detail -- 1: Methoden, Texte, Methodenvergleich -- 1. Über sozialwissenschaftliche Methoden der Textanalyse -- 2. Was ist ein Text? -- 3 Vergleich der Textanalysemethoden -- 4. Methoden- und Theorielandkarte -- 5. Bibliometrie: Die Prominenz von Textanalysemethoden -- 2: Textanalysemethoden in Kurzdarstellung -- 1. Inhaltsanalyse -- 2. Grounded Theory -- 3. Ethnographische Methoden -- 4. Zwei ethnomethodologisch orientierte Textanalysemethoden: Membership-Categorization-Device-Analyse und Konversationsanalyse -- 5. Psychoanalytisch orientierte Textanalyse (Tiefenhermeneutik) -- 6. Qualitativ-heuristische Textanalyse (Kleining) -- 7. Narrative Semiotik (Sémantique Structurale) -- 8. SYMLOG als Textanalysemethode -- 9. Zwei Ansätze der Kritischen Diskursanalyse -- 10. Funktionale Pragmatik -- 3: Drei Methoden im Vergleich -- 1. Lesweisenanalyse -- 2. Differenztheoretische Textanalyse -- 3. Objektive Hermeneutik -- 4. Textbeispiele -- 5. Ergebnisse der Lesweisenanalyse -- 6. Ergebnisse der Differenztheoretischen Textanalyse -- 7. Ergebnisse der Objektiven Hermeneutik -- 8. Vergleich der Ergebnisse -- 9. Aufwand der Methoden -- 10. Diskussion der Methoden nach allgemeinen Vergleichskriterien -- Namensverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis -- Tabellenverzeichnis.
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 40, Heft 3, S. 210-232
ISSN: 2366-6846
"Many innovations occur over long periods of time as complicated and dynamic processes. Ethnographies, which accompany innovation processes in real time, enable to focus on the process-accompanying aspects, like ruptures and change events, of such innovations. Though, such ethnographies require a great deal of (time) investment, and in most cases, an interpretation of such a process as an innovation is only possible at the end of this process, i.e., ex-post. Ex-post conducted studies, like qualitative interview studies, are not confronted with this problem. But, at the same time, they lack the situational detailed knowledge of the field to make statements about the innovation proceeding. Hence, for process accompanying investigations of innovations, I propose the methods of ethnographic panel: a mixed methods approach of multiple short-term field visits, during which, apart from participant observations, the ethnographer focuses particularly on qualitative interviews and conservations. In this paper, this approach will be described and afterwards illustrated by an example. Therefore, I draw on the concept of structural innovation." (author's abstract)